Wenn es für uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten schwierig ist, fragen wir uns manchmal in schwachen Stunden gegenseitig oder jeder für sich: „Warum tun wir uns das eigentlich an?“ Die Antwort mag bei jedem von uns ein wenig unterschiedlich sein, der Kern ist aber der gleiche: Der Mensch ist nicht
als Zuschauer geboren.
Wir wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen. – Das nennt man Freiheit!
Wir haben das Ziel, dass jeder seinen eigenen Weg gehen kann, unabhängig vom Portemonnaie der Eltern. – Das nennt man Gerechtigkeit!
Und es ist im Menschen angelegt einander zu helfen. – Das nennt man Solidarität!
Viele Entwicklungen der letzten Jahrzehnte laufen in die falsche Richtung: Die Einkommens- und Vermögensverteilung zwischen unten und oben ist ungerecht. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Ein größerer Teil des Arbeitsmarktes ist unsicher geworden, so dass viele Menschen ihre Hoffnung auf sozialen Aufstieg aufgegeben haben. Und selbst in der Mittelschicht grassieren Abstiegsängste.
Das hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu tun! Das ist nicht unser Bild von Gesellschaft und nicht unser Bild von der Zukunft! Sozialdemokratische Politik ist notwendiger denn je! Wir brauchen eine SPD, die wieder klarer und entschlossener für soziale Gerechtigkeit in Staat und Gesellschaft eintritt. Unsere Wählerinnen und Wähler wieder davon zu überzeugen, dass wir das tun, ist unsere wichtigste Aufgabe. Gerechtigkeit ist das Feuer und die Überzeugung, die in uns allen brennt.
Deshalb haben wir im Landesvorstand vor einem Jahr einen Diskussionsprozess zum Thema Gerechtigkeit gestartet. Ihr habt in euren Kreisverbänden, Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften intensiv und produktiv mitdiskutiert. Mit unserem nun auf dem Landesparteitag beschlossenen Positionspapier haben wir den Nerv der Zeit getroffen. Es ist der Kompass der SPD Schleswig-Holstein für ein neues Regierungsprogramm.
Ein besseres Schleswig-Holstein kommt nicht von allein – ein gerechteres schon gar nicht! Dafür arbeiten wir. Das nächste Jahr wird nicht leicht. Aber ich sage euch, es wird sich lohnen!