Gestern hat SPD Landesparteirat unsere Position zum Erhalt des Landestheaters bekräftigt. Die Einstimmigkeit des Beschlusses zeigt, dass wir Sozialdemokraten auf Landes- und kommunaler Ebene an einem Strang ziehen – und dass es eine Herzensangelegenheit von uns allen ist. Unser Ziel: Wir wollen den aktuell gefährdeten Spielbetrieb aufrecht erhalten und ihn nachhaltig sichern. Dazu müssen die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Seit einigen Jahren befindet sich das Landestheater in einer schwierigen finanziellen Lage, die sich so weit verschärft hat, dass eine Insolvenz des Landestheaters im Jahr 2011 droht. Das Defizit beträgt 1,4 Mio. Euro. Der Spielbetrieb für die Spielzeit 2010/ 2011 steht auf der Kippe.
Das Landestheater Schleswig-Holstein bietet mit seinen zwölf festen Spielstätten kontinuierlich ein qualitativ hochwertiges Programm, das sich in den Städten und im ländlichen Raum besonders auch an Kinder und Jugendliche richtet. Mehr als 400 Arbeitsplätze sowie ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Lebens in Schleswig-Holstein gingen mit dem Landestheater verloren.
Wir wollen nicht, dass es mit dem Wegfall des Angebotes des Landestheaters zu einem kulturellen Kahlschlag im Norden und Westen Schleswig-Holsteins kommt. Es muss uns gelingen die kulturelle Versorgung im städtischen und ländlichen Raum und die Qualität unserer Theater nachhaltig zu sichern.
Die Landesregierung ist aufgefordert, dafür zu sorgen, dass dem Landestheater zügig die für den Erhalt erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Sie muss ernsthafte Verhandlungen mit den Kommunalen Spitzenverbänden mit dem Ziel führen, wieder eine Dynamisierung des Vorwegabzugs für Theater in das Finanzausgleichsgesetz aufzunehmen. Diese Dynamisierung wird auf drei Jahre begrenzt. Damit würden Land und Kommunen dem von der Gesellschafterversammlung beschlossenen Liquiditätskonzept 2015 zur Sicherung des Landestheaters Schleswig-Holstein entsprechen.
Ich halte es nur für richtig, wenn alle ihren Beitrag leisten, um das Landestheater zu erhalten. Dazu gehört auch, dass das Landestheater selbst seine Marketing- und Organisationsstrukturen auf den Prüfstand stellt. Auch könnte mehr mit den Theatern in Kiel und Lübeck kooperiert werden. Ein „Sterben auf Raten“, bei dem aufgrund eines Dominoeffektes eine Sparte nach der anderen aufgegeben werden muss, sollten wir dabei verhindern.
Ich finde es beeindruckend, wie viele Menschen im Land sich für „ihr“ Landestheater einsetzen – im Theater, auf der Straße oder im Internet. Kultur ist Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss daher der Gesellschaft auch etwas wert sein. Gute Lösungen können gefunden werden – wenn denn der Wille seitens der Landesregierung vorhanden ist.
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- NDR Kulturjournal: Landestheater: Tod auf Raten?