Schon seit Wochen hatten wir die Tour entlang der Elbe geplant. Ich wollte mich über die speziellen Belange der Region informieren und mit Menschen vor Ort sprechen, um aus erster Hand zu erfahren, was sie bewegt. Die Vorgänge im Landtag sind dazwischen gekommen, so dass ich leider nicht alle Termine so wahrnehmen konnte, wie ich es gerne wollte. Trotzdem konnte ich viele interessante Gespräche führen. Am Dienstag (21. Juli 2009) bin ich in Geesthacht gewesen.
Zusammen mit unserer dortigen Bundestagskandidatin Gesa Tralau und dem Landtagsabgeordneten Olaf Schulze war ich am Dienstag in Geesthacht und Umgebung unterwegs. Die erste Station war das GKSS – einer renomierten Einrichtung für Werkstoff- und Klimaforschung. Beeindruckt haben mich die Ausführungen zur Klimaforschung. Das ist ein absolut wichtiges Zukunftsthema. Vorbildlich ist das GKSS auch im Bereich Kinderbetreuung: Es gibt dort eine Kita, weil man dort verstanden hat, dass qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ein Umfeld brauchen, in dem es möglich ist, Kinder gut unterzubringen. Auch sonst geht man hier sehr auf den Nachwuchs ein: Es gibt eine Kinderforschungsstelle und Kooperationen mit Schulen.
Nach schweren Zeiten – auch mit dem Verlust von Arbeitsplätzen – hat sich die Quartzschmelze in Geesthacht wieder gut aufgestellt. In der Branche gibt es einen hohen Druck, immer neue Verfahren und Produkte zu entwickeln und gleichzeitig stark auf die Anforderungen der Kunden zu achten. Das ist sicher nicht leicht. Bei Momentive Performance Materials in Geesthacht konnte ich mich über all dies informieren und ich freue mich, dass der Betrieb inzwischen vor dem Sprung in einen Zukunftsmarkt steht und sogar wieder von Neueinstellungen gesprochen wird.
Über Krümmel wird zur Zeit viel geschrieben und viel gestritten. Ich wollte mir vor Ort ein Bild machen. Deswegen habe ich mich mit Bürgerinitiativen vor Ort getroffen. Seit Jahrzehnten setzen sich hier vor allem auch starke Frauen gegen das Atomkraftwerk ein. Vor dieser Kraft und dem Durchhaltevermögen habe ich hohen Respekt und wir konnten ein sehr emotionales und intensives Gespräch zu ihren Sorgen führen. Ich teile ihre Meinung: Wir müssen raus aus dieser riskanten Technologie und vor allem die alten Meiler so schnell wie möglich abschalten!
Bei dem späteren Spaziergang entlang der Elbe zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden habe ich dann vor Ort am Atomkraftwerk auch noch einmal auf dieses Gespräch hingewiesen.
Ein ganz anderes Thema – aber nicht weniger wichtig – machte der Besuch im Sozialkaufhaus in Geesthacht deutlich: Armut darf nicht zu Ausgrenzung führen. Das Sozialkaufhaus liegt mitten im Herzen der Stadt und schafft durch seine stetige Präsenz Integration. Besser wäre natürlich, wenn eine reiche Gesellschaft wie die unsere, keine Sozialkaufhäuser benötigte, aber es ist gut, dass es das gibt, dass sich hier Menschen für Menschen engagieren.
Als Abschluss des Spaziergangs sind wir mit den ungefähr 60 Gästen noch eingekehrt, um über die aktuellen Ereignisse im Landtag zu sprechen. Dort habe ich viel Zuspruch für unsere Politik und das konsequente Verhalten der SPD bekommen.
Bei Flickr haben wir einige Fotos von der Sommerreise hochgeladen. Außerdem haben auch einige Zeitungen über meine Reise berichtet.
Links
- Fotos von der Sommerreise "Entlang der Elbe"
- Lübecker Nachrichten: "Ein Stegner, wie die Basis ihn mag"
- Spiegel Online: "Die mühsame Wandlung des Roten Rambo"
- Welt Online: "Stegner piesackt Gute-Laune-Bär Carstensen"
- Bergedorfer Zeitung: "Ralf Stegners harmonischer Elbspaziergang"